Quantcast
Channel: Anlegerkurs » Anlegernews
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2

Anleihenkauf: EZB investiert 1140 Milliarden Euro

$
0
0

Anleihenkauf: EZB investiert 1140 MilliardenGeldschwemme, unangemessene Reaktion, Alleingang Draghis – aktuell geistern viele Begriffe über das Anleihenkauf Programm der EZB durch die Nachrichten. Doch was verbirgt sich hinter dem Quantitative Easing und was soll es bewirken? Hier finden Sie die wichtigsten Antworten rund um das Thema.

Worum geht es beim Anleihenkauf ?

Der Zentralbank kommt die Aufgabe zu Anreize zu schaffen, damit die Wirtschaft in Schwung kommt. Das klassische Mittel der Wahl dabei sind niedrige Zinsen, damit Unternehmen und private Konsumenten ihre Investitionen steigern undso die Wirtschaft, etwa durch eine größere Nachfrage, stützen. Nun ist es aber bekanntermaßen so, dass die Zinsen in der Eurozone schon seit längerem auf einem rekordverdächtig niedrigen Niveau verharren und einige Mitgliedsstaaten noch immer in Schwierigkeiten stecken. So bleibt der EZB nur der letzte Ausweg mehr Geld in Umlauf zu bringen. Dies möchte sie nun realisieren, indem sie Anleihen von Staaten und auch, entgegen anderer Vermutungen, von Unternehmen aufkauft.

Wie läuft das Programm ab?

Ab März 2015 möchte die EZB damit beginnen Staatsanleihen und andere Wertpapiere aufzukaufen. Das Programm soll sich über eineinhalb Jahre erstrecken und monatlich sollen 60 Milliarden Euro investiert werden. Dies bedeutet, dass das gesamte Volumen des Quantitative Easing mindestens 1140 Milliarden umfasst und damit größer ist, als jede vergleichbare Maßnahme, die von den USA getroffen wurde.

Welches Ziel verfolgt die EZB?

Da die Senkung des Leitzinssatzes nicht ausgereicht hat, um die Wirtschaft in allen Teilen Europas zu stimulieren, verspricht sich die EZB von dieser Maßnahme vor allem neue Impulse. Die Überlegung dahinter ist folgende: die EZB kauft nicht nur direkt Anleihen auf, sondern stellt Investoren Geldmittel zur Verfügung, mit denen diese dann Anleihen und Wertpapiere von Unternehmen kaufen. Diese könnten dann, so die Idee, die neuen Mittel in Investitionen stecken und ihr Geschäft stabilisieren oder erweitern. In erster Linie sollen also Unternehmen in ihren Tätigkeiten gestärkt und in der Summe die gesamte Wirtschaft der Eurozone stabilisiert werden.

Welche Kritik gibt es?

Gerade in Deutschland wir der Anleihenkauf kritischgesehen. Gründe hierfür gibt es zahlreiche. Vor allem wird befürchtet, dass das Quantitative Easing nur den Ländern zugute kommt, deren Wirtschaft aktuell noch schwächelt, also etwa Spanien oder Portugal. Dies kann allerdings bezweifelt werden, da die Investoren, die neue Geldmittel erhalten, nicht zwingend an die Verwendung gebunden sind. Es liegt also nicht allein an der EZB zu entscheiden, welchem Land Gelder zukommen. Ob sich Investoren dann für Unternehmen aus den südlichen Ländern entscheiden, darf also zumindest bezweifelt werden.

Der zweite große Kritikpunkt betrifft die Entwicklung der Inflation in der Eurozone. Aktuell herrschen eher Tendenzen für eine Deflation vor, was bedeutet, dass Preise für Waren zurückgehen. Das mag für den Konsumenten erst einmal positiv klingen, hat allerdings auch zur Folge, dass Unternehmen geringere Gewinne erwarten können und die Wirtschaft so insgesamt ins Straucheln gerät, da Investitionen ausbleiben.

 

Der Beitrag Anleihenkauf: EZB investiert 1140 Milliarden Euro erschien zuerst auf Anlegerkurs.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 2

Latest Images

Trending Articles